Sir Tobi kommt langsam weiter mit dem Verständnis komplizierter Zusammenhänge von Multitaskingsystemen, denn er hatte vorhin einen Ressourcenkonflikt: Appetit und Durst warteten gleichzeitig auf Erledigung (zwei Tasks) und benötigten verschiedenartigen Input (nämlich Kekse und Milch). Dummerweise gelangt dieser Input durch nur ein Betriebsmittel ("Ressource" = Mund) an die entsprechende Stelle. Was also tun?
Mit dem Keks quer im Mund, die Milchflasche in den Händen ging erstmal nichts: War der Scheduler abgestürzt oder rechnete er nur irgendwelche Prioritäten aus?
Nächster Versuch: Milchflasche an Keks, also der Versuch, den Keks und die Flasche gleichzeitig zu mounten. Nicht Sir Tobis Betriebsystem, sondern simple physikalische Gesetze ließen diesen Versuch scheitern. Was jetzt? Er hing!
Da kam Papa zu Hilfe und sendete ein nicht blockiertes Signal: Milchinterrupt!
Ich unmountete den Keks (=entfernte ihn aus dem Mund) und hielt ihn neben die Flasche. Jetzt war die Ressource frei, nichts blockierte mehr. Flasche mit Priorität 10 hatte Vorrang vor Keks und wurde gemounted, die Milcheingabequeue wurde geflushed und plötzlich klappte bei Tobi OS 1.0 wirklich preemptives Multitasking durch time-sharing der Inputs Keks und Milch. Das System lief bei mittlerer Auslastung ziemlich rund, bis es zufrieden ein "sleepnow --reboot 7:00" machte und sich vorübergehend in den Power-Saving-Mode begab.
Da sage noch einer, Computer oder Kinder wären kompliziert!